- Rusafa
- Rusafa,Resafa, Rosapha, Rsafa, Ruinenstätte des frühchristlichen Wallfahrtsortes um das Grab des heiligen Sergios (✝ um 305; Martyrium zusammen mit Bacchus) in der Syrischen Wüste, südwestlich von Rakka in der Nähe des neuen Euphrat-Staudammes. Als Sergiọpolis einer der meistbesuchten Wallfahrtsorte des christlichen Ostens. Justinian I. ließ die Stadt befestigen (bis heute zum Teil gut erhalten vier Haupttore, 51 Türme) und Zisternen bauen. Im Stadtbezirk liegen vier Kirchenruinen, davon drei sehr große Anlagen: Basilika B (mit fünfteiligem Ost-Abschluss, vermutlich aus dem späten 5. Jahrhundert), der »Zentralbau« (ein in der Längsachse gestreckter Tetrakonchos, um 520), die Kirche des Heiligen Kreuzes, früher Basilika A genannt (vom Typ der Weitarkadenbasilika, 559 datiert; nach den Erdbeben vom Ende des 8. Jahrhunderts wiederhergestellt). Vor dem reich dekorierten Nordtor liegt der kleine Zentralbau des damals in byzantinischen Diensten stehenden Ghassanidenfürsten al-Mundir (6. Jahrhundert). Der Kalif Hischam Ibn Abd al-Malik (724-743) ließ die 616 von Sassaniden zerstörte Stadt wieder aufbauen. Von seinem Palast vor der Stadt blieben nur geringe Reste. Rusafa bestand bis ins 13. Jahrhundert, es wird bereits in der Bibel erwähnt. - Systematische Grabungen seit 1952.W. Karnapp: Dt. Grabungen u. Forsch. in der Ruinenstadt Resafa in Syrien, in: Antike Welt, Jg. 8, H. 4 (1977); J. Odenthal: Syrien. Hochkulturen zw. Mittelmeer u. Arab. Wüste - 5 000 Jahre Gesch. im Spannungsfeld von Orient u. Okzident (41988);T. Ulbert: Der kreuzfahrerzeitl. Silberschatz aus Resafa-Sergiupolis (1990).
Universal-Lexikon. 2012.